Sind Markisen eine gute Lösung für das Büro?
Ob privates Arbeitszimmer oder Großraumbüro. Wenn die Sonne am Bildschirmarbeitsplatz blendet, senkt das die Produktivität. Außerdem schreibt die Arbeitsstättenverordnung vor, dass die Bildschirmoberflächen frei von störenden Reflexionen und Blendungen sind (Nr. 6.1 Ziffer 4). Zusätzlich muss die Beleuchtung der Art der Arbeitsaufgabe entsprechen und Dan das Sehvermögen der Beschäftigten angepasst sein und ein angemessener Kontrast zwischen Bildschirm und Arbeitsumgebung muss gewährleistet werden (Nr. 6.1 Ziffer 8).
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden ist zum einen die richtige Deckenbeleuchtung wichtig und zum anderen muss auf den Lichteinfall durch die Sonne geachtet werden. Während man mit warmweißen, streuenden Deckenlampen schnell und unkompliziert diese Seite der Anforderungen erfüllt ist einfallendes Sonnenlicht etwas trickreicher. Denn die Sonne scheint im Laufe des Tages in immer wechselnden Winkeln durch das Fenster.
Bildschirm zum Fenster hin ausrichten
Eintrittswinkel ist Austrittswinkel. So wurden uns Lichtreflexionen in der Schule beigebracht. Beim Aufstellen des Bildschirmarbeitsplatzes bedeutet das konkret: nicht mit dem Rücken zur Sonne, sonst blendet die Reflexion im Bildschirm. Aber auch nicht direkt zum Fenster, denn dann trifft das Sonnenlicht direkt ins Auge. Ideal ist es den Bildschirm seitlich zum Fenster aufzustellen. So trifft das Licht in einem spitzen Winkel auf den Bildschirm und wird im spitzen Winkel reflektiert, an den Augen der Arbeitskraft vorbei.
Lichteinfall ins Büro mit Markisen kontrollieren
Eine andere Möglichkeit das Blenden durch die Sonne zu verhindern ist es den Lichteinfall zu begrenzen. Dazu gibt es verschieden Lösungen. Über Vorhänge und Rollläden bis hin zu Fensterfolien. Hier beleuchten wir wie Sie Markisen als Sonnenschutz verwenden fürs Büro.
Vorteile einer Markise am Büro
Markisen werden an der Außenwand über den Fenstern angebracht. Üblicherweise kann man diese aus- und einfahren. So kann man die Markise an wolkigen Tagen einfahren, um mehr Licht hereinzulassen, und an sonnigen Tagen ausfahren um den Lichteinfall auf das Fenster zu reduzieren.
Wer den ganzen Tag in den Bildschirm starrt, sollte seinen Augen Pausen gönnen. Laut § 10 der Bildschirmarbeitsverordnung sind alle 50 Minuten eine zehnminütige Pause vorgeschrieben. Eine Markise bietet hier den Vorteil dass sie den Blick aus dem Fenster nicht versperrt. So kann, bei richtiger Lage, der Ausblick genossen werden.
Da die Markise die Sonne aufhält, bevor sie aufs Fenster trifft, wird dieses nicht so stark erhitzt wie bei direktem Lichteinfall. So haben Sie mit einer Markise eine größere Kontrolle über die Raumtemperaturen als bei anderen Blendschutzlösungen.
Nachteile einer Markise
Eine ausgefahrene Markise ist wie ein großes Segel im Wind. Sobald eine gewisse Windstärke erreicht ist, kann diese Schaden nehmen. Wenn es an sonnigen Tagen windig ist, verfehlt die Markise leider ihren Sinn. Eine Windzerfetzte Markise macht auch keinen guten Eindruck nach außen.
Die Textilien der Markise sind wie ein Staubfilter. Da Markisen außen hängen, filtern sie im Laufe der Tage eine Menge Feinstaub aus der Luft. Wer durch gammlige Markisen keinen schlechten Eindruck nach außen hin machen möchte, muss diese häufiger reinigen.
Worauf beim Kauf einer Markise zu achten ist
Markisen gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen. Neben Farbe und Größe spielt auch das Material eine wichtige Rolle. Die aufgeführten Nachteile lassen sich durch den richtigen Werkstoff abmildern oder gar negieren. Relevant ist auch die Frage, ob man sich eine motorisierte Markise gönnt oder lieber kurbeln möchte. Bei Großraumbüros möchte man sich vielleicht nicht auf die Mitarbeiter verlassen, die sich um die Markise streiten können. Hier bietet sich eine Vollautomation an, die die Markise bei Regen und Wind einfährt und bei Sonnenschein automatisch ausfährt.
Windwiderstandsklassen nach EN 13561
Es gibt einen europäischen Standard, der angibt, wie windresistent eine Markise ist. Es wird zwischen vier Windstärkeklassen unterschieden: 0, 1, 2 und 3 wobei höhere Zahl gleich höhere Windresistenz ist.
Windwiderstandsklasse 0: Bedeutet dass die Markise bei Wind nicht verwendet werden darf. Oder es hat kein Belastungstest stattgefunden.
Windwiderstandsklasse 1: Entspricht ca. Windstärke 4 (mäßige Brise), das heißt, eine Windgeschwindigkeit bis 28 km/h. Das sieht man an sich bewegenden Zweigen und dünnen Ästen und aufgewirbeltem Laub und Staub.
Windwiderstandsklasse 2: Entspricht ca. Windstärke 5 (frische Brise), das heißt, eine Windgeschwindigkeit bis 38 km/h. Das sieht man an schwankenden kleinen Laubbäumen und auf Wasseroberflächen bilden sich Schaumkronen.
Windwiderstandsklasse 3: Entspricht ca. Windstärke 6 (starker Wind), das heißt, eine Windgeschwindigkeit bis 49 km/h. Das sieht man daran dass auch starke Äste an Bäumen schwanken, Regenschirme werden schwer festzuhalten und Strommasten pfeifen im Wind.
Sind also Markisen eine gute Lösung für das Büro?
Da die Vorteile überwiegen und die Nachteile sich durch die Wahl der richtigen Markise abschwächen lassen sind Markisen eine gute Lösung für Ihr Büro. Für den Grenzfall von sehr windigen und gleichzeitig sonnigen Tagen kann man die Markisen mit farbig passenden Vorhängen kombinieren.